Aufeinmal sagte Josie "Ey schaut euch den mal an, der schaut irgendwie voll komisch". Susann und ich drehten uns um und stimmten Josie zu. Er verhielt sich richtig merkwürdig und schaute sich ständig nervös um. Plötzlich steckte er sich ein Teil unter seinen Hoodie und rannte los.
Josie und ich rannten ihm sofort nach. Susann erklärte der Verkäuferin, was passierte. Es war nicht leicht ihm auf den Fersen zu bleiben, das ganze Gedrängel machte das nicht gerade leichter.
Josie war paar Schritte vor mir. Der Typ lief aus dem Einkaufszentrum raus auf die Straße. Er überquerte die Straße, Josie war schon dicht hinter ihm. Wir liefen auf die Straße zu, ich schaute mich um und sah, dass ein Auto kam. Ich bremste mich und sah, dass Josie nicht merkte, dass ein Auto kam. Sie lief weiter. Ich rief "Josie, pass auf!". Doch es war zu spät. Das Auto erfasste sie. Josie flog über die Windschutzscheibe und kam auf der anderen Seite am Boden auf.
Ich stand für paar Sekunden einfach nur da. Ich konnte nicht fassen was gerade passierte. Ich stand unter Schock. Ich holte tief Luft und versuchte meine Gedanken zu sammeln. Ich lief zu Josie. Sie lag auf dem Rücken und bewegte sich nicht mehr, war aber bei Bewusstsein. Ich redete auf sie ein. Sie sagte irgendwelche, sinnlosen Sätze. Sie blutete stark am Kopf. Überall war Blut. Ich zog mein Hemd aus. Meine Hände zitterten während ich versuchte damit die Blutung am Kopf zu stoppen. Ich redete die ganze Zeit auf Josie ein. Ich versuchte sie bei Bewusstsein zu halten. Währenddessen rief ein Passant einen Krankenwagen. Ich flüsterte ihr ins Ohr "Alles wird wieder gut. Ich versprechs." Sie atmete schwer, bis sie aufeinmal das Bewusstsein verlor. Ich gab ihr einen leichten Klaps auf die Wange und rief die ganze Zeit "Josie,.. Josie, wach auf!". Mir schossen so viele Gedanken durch den Kopf. Ich fühlte ihren Puls. Puh.. sie hatte noch Puls. Ich hatte wirklich Angst, dass sie es nicht schaffte. Sie hatte so viel Blut verloren. Ich betete, dass sie keine noch ernsteren Verletzungen hatte. Ich malte mir aus, was alles passiert sein könnte. Als ich daran dachte, dass sie vielleicht sterben könnte drehte ich fast durch. Mir schossen Tränen in die Augen und gerade als ich panisch werden wollte, hörte ich Sirenen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam endlich der Krankenwagen. Sie versorgten sie und legten sie dann auf die Trage und fuhren sie ins Krankenhaus.
Ich stand vom Boden auf und versuchte mir das Blut von den Händen zu wischen. Es war überall.. Ich drehte mich um und da stand Susann vor mir. Sie bekam nicht mit was passierte. Sie sah mich schockiert von oben bis unten an und brachte keine vollständigen Sätze raus. "Ryan,... ist Josie. Wo ... ist der .. was ist denn eigentlich passiert. " stotterte sie. Ich erklärte ihr alles. Sie drehte total durch, fing zum Weinen an und schrie mich an, dass ich sie jetzt sofort ins Krankenhaus fahren sollte. Ich ging mit ihr zuerst auf die Toilette, um mir das Blut, soweit es ging, wegzuwaschen. Danach gingen wir zum Auto und fuhren zum Krankenhaus.
Wir warteten einige Stunden, bis es hieß, dass sie über den Berg sei bzw. sie einen stabilen Zustand hatte. Susann und ich durften aber nicht zu ihr rein.. 'Nur Familienangehörige' hieß es.
Susann lief auf und ab und sagte immer, dass sie Josie nicht verlieren möchte, da sie wie eine Schwester für sie geworden ist. Irgendwann brach sie wieder zusammen und weinte. Ich nahm sie in den Arm und versuchte sie zu trösten. Ich redete auf sie ein. "Alles wird wieder gut. Es geht ihr schon besser haben sie gesagt." sagte ich zu ihr.
Nach einiger Zeit sagte eine Schwester zu uns "Es wäre besser, wenn ihr jetzt nach Hause geht. Kommt morgen wieder. Heute dürft ihr nicht zu ihr rein.". . Sie durfte uns auch keine weiteren Infos geben. Susann wollte nicht gehen, bevor sie Josie gesehen hat. Ich sagte ihr, dass das nicht möglich ist, aber sie wollte das nicht akzeptieren. Ich nahm sie an die Hand und zog sie hinter mir her. Ich schlug Susann vor, dass sie noch zu mir kommen könnte, wenn sie jetzt nicht allein sein möchte. Sie bejahte meine Frage.
Zu Hause angekommen erzählte ich meiner Mum und meinen Geschwistern was passierte. Alle waren geschockt und konnten es nicht fassen. Ich nahm Susann mit in mein Zimmer. Wir redeten. Sie erzählte mir, was sie alles mit Josie bisher schon erlebt hatte und wie wichtig sie ihr ist, auch wenn sie sich noch nicht so lange kannten. Zwischendurch kamen ihr immer wieder tränen, dann versuchte ich sie irgendwie aufzuheitern, was auch ziemlich gut klappte. Irgendwann schlief sie in meinem Bett ein. Ich saß im Bett und starrte die Wand an. Plötzlich klingelte mein Handy. Es war Ashley.. Oh gott die konnte ich jetzt wirklich nicht gebrauchen. Ich ging ran. "Ryan?!?! willst du mich verarschen?? Wo warst du? Wir haben auf dich gewartet?" sagte sie wütend. FUCK! Ich hatte total vergessen, dass ich an dem Abend eigentlich mit ihr und ihrer Familie essen gehen wollte. "Ich konnte nicht. Josie,.. " sagte ich und schluckte schwer. Bevor ich weiter reden konnte unterbrach sie mich schon und meckerte "JOSIE? Wieso geht es immer um sie?"... "Es geht nicht immer um sie" sagte ich. Sie antwortete recht zickig " Doch tut es. Da kaufst du für sie ein Kleid. wieso für sie und mit mir gehst du nie shoppen? was soll das... ich.."... Ich konnte mir das jetzt alles nicht anhören. Es war Mitternacht. Josie hatte einen Unfall. Ich war fertig, doch sie merkte nichts davon. Sie ließ mich nicht erklären was passierte. Ich legte einfach auf.
Ich saß wieder einfach im Zimmer rum. Irgendwann entschloss ich mich zu duschen.....Es war 1 Uhr morgens und es klingelte an der Tür. Ich sprang aus der Dusche und, mit nur einem Handtuch bedeckt, lief ich zur Tür. Es war Ash. Sie war stinksauer. Sie schrie mich an "Was sollte das?! warum hast du aufgelegt? ist sie etwa bei dir? oder warum hast du nichts an???!!". Gerade als ich antworten wollte schubste sie mich auf die Seite und lief in mein Zimmer. Dort fand sie zwar nicht Josie, aber dafür Susann, die durch den Lärm auch aufgewacht ist. Ash beschimpfte sie und drehte total durch und fing an zu weinen. Susann wusste gar nicht was sie sagen sollte. Ich versuchte Ash zu beruhigen, aber sie schubste mich immer weg, als ich ihr näher kam. Sie machte so eine Szene, dass meine kleine Schwester aufwachte und auch bei mir im Zimmer stand. Ich schickte Kim wieder in ihr Zimmer. Ich zog mir schnell was an, dann nahm ich Ash am Arm, die immer wieder schluchtzte, dass ich sie nicht anfassen soll und zog sie zur Haustür. Ich setzte sie ins Auto und fuhr los. Wir schwiegen uns an. Ich setzte sie bei ihr zu Hause ab und fuhr wieder nach Hause. Ich ging ins Zimmer. Susann saß auf meinem Bett und sah mich fragend an. Ich setzte mich neben sie und klärte sie auf. Über das Gespräch mit Ash am Telefon und so weiter. Ich erzählte ihr auch, dass ich Ashley trotz all dem liebe, aber es sehr schwer für mich ist, wenn sie immer so extrem eifersüchtig auf Josie ist. Wir unterhielten uns noch eine Weile. Irgendwann schlief Susann wieder ein. Es war 6 Uhr morgens. Ich ging zum Strand und saß erstmal ne Zeit lang nur da und starrte aufs Meer. Ich packte dann mein Board und lief ins Wasser. Die Wellen waren gut heute. Ich musste mich ablenken und surfen half mir dabei sehr gut.
Susann stand gegen 8 Uhr auf und traf auf meine Mutter in der Küche. Sie richtete gerade Frühstück her. Susann schaute durch die Glaswand im Wohnzimmer aufs Meer und sah mir beim Surfen zu. Meine Mum stand neben ihr und sagte "Immer, wenn irgendwas negatives passiert geht er surfen. Das bringt ihn wieder runter...." - Stille- "Hast du hunger?" fragte sie Susann. Susann nickte.
Mir ging das Gespräch mit Ashley die ganze Zeit nicht aus dem Kopf. Doch irgendwann erinnerte ich mich daran, dass wir gestern das Kleid ja noch gar nicht kaufen konnten. Kurz bevor wir zur Kasse gehen wollten passierte das mit dem Diebstahl. Ich duschte schnell und sagte zu Susann, dass ich gleich wieder da bin und wir dann zu Josie ins Krankenhaus fahren könnten. Ich fuhr schnell in das Kaufhaus und holte das Kleid für Josie und noch einen Blumenstrauß. Ich gabelte Susann auf und dann fuhren wir ins Krankenhaus. Wir gingen in Josie's Zimmer, doch leider war sie noch nicht wach. Ihr Kopf war verbunden und sie hatte Schürfwunden im Gesicht und an den Armen. Wir saßen uns zu ihr ans Bett und wollten warten bis sie aufwacht. Ich legte die Blumen und das Kleid neben ihr Bett auf einen kleinen Tisch. Wir saßen nun schon 2 h da und sie schlief immer noch tief und fest. Irgendwann merkte ich, dass meine Augen immer schwerer wurden. Ich hatte die letzte Nacht noch keinen schlaf und war ziemlich fertig nach all dem was passiert ist. Susann ging kurz raus und holte was zu trinken. Ich war inzwischen so müde, dass ich mich vorbeugte und mit meinem Kopf auf Josie drauf lag. Als Susann wieder kam schlief ich schon...
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